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Juli 2023

Kolumne Juli 2023

Mario Eichenauer

Freitag, 7. Juli 2023       

Kolumne von Mario Eichenauer, Vermögensmanager

  

Auf geht`s in die zweite Halbzeit!

Die erste Hälfte des Jahres ist vorbei. Und was die Börse angeht, brachten die ersten beiden Quartale des Jahres durchaus überraschendes zuwege. Denn während der Anleihemarkt, der Devisenmarkt und der Rohstoffmarkt die Gesamtsituation weitgehend korrekt abbilden, scheint der Aktienmarkt in seiner eigenen Welt zu leben.

Doch blicken wir dazu einfach mal zurück:

Im Herbst und Winter zogen die Kurse an, weil die überwiegende Mehrheit der Marktteilnehmer der Meinung war, dass die bestehenden Probleme erledigt seien. Die Inflation sei schon besiegt, die Leitzinsen stehen unmittelbar vor ihrem Hoch und Zinssenkungen in 2023 so gut wie sicher. Daher hätte sich auch die Rezessionsgefahr erledigt, glaubte man zumindest.

Anschließend sind die Kurse einfach immer weiter gestiegen, was man als Beweis dafür sah, dass die Thesen stimmen. Denn sonst würden die Kurse ja nicht steigen. Heute wissen wir, dass keine einzige dieser Erwartungen eingetreten ist.

Fear&Gread-Index mittlerweile im Extrembereich

Dieser Index, der die Angst bzw. Gier der Börsianer misst, steht aktuell im Bereich extremer Gier. Gerade amerikanische Privatanleger äußern sich in letzter Zeit wieder so positiv zum Aktienmarkt wie zuletzt 2021. Gleichzeitig steigt der Sentiment-Indikator von Goldman Sachs sprunghaft an. Auch die Cash-Quoten der internationalen Fondsmanager liegen wieder auf Niedrigständen, wie jüngst eine Umfrage der Bank of America ergab.

Obwohl die Rahmendaten für die Aktienmärkte nach wie vor alles andere als gut sind, folgen die Marktteilnehmer dem positiven Trend. Der Mensch ist nun mal evolutionär ein Herdentier und nichts ist schlimmer als bei steigenden Kursen nicht dabei zu sein. Seit einiger Zeit gibt es dafür sogar einen Begriff, und zwar „Fomo“ (Fear of Missing out), quasi die Angst Gewinne an den Märkten zu verpassen.

Rezession voraus?

In Deutschland befinden wir uns ja bereits seit zwei Quartalen in einer sogenannten technischen Rezession, die mit minus 0,3% im ersten Quartal nur leicht geringer war als das Minus i. H. von 0,5% im vierten Quartal des vergangenen Jahres. Die letzten Einkaufsmanager-Indizes fielen sowohl in den USA, als auch in Europa und insbesondere in Deutschland schlechter aus als erwartet. Auch der zuletzt schwächere Ifo-Geschäftsklima-Index zeigt den Pessimismus in deutschen Chefetagen. Nicht zuletzt sprechen auch die im Sinkflug befindlichen Auftragseingänge eine eindeutige Sprache, die in der Bauindustrie mit 28% schwächer waren und in der chemischen Industrie um 23% zurück gingen.

Alles in allem betrachtet sieht es danach aus, als würde das zweite Quartal dieses Jahres den Rezessionstrend bestätigen.

Die Inflation ist gekommen, um zu bleiben

Zur Halbzeit 2023 gehen zwar die Inflationsdaten in der Jahresrate zurück, doch wird diese durch den statistischen Basiseffekt beeinflusst. In der letztlich entscheidenden Kernrate sehen wir diesen Rückgang leider nicht. Und wenn Volkswirte, Wirtschaftsforscher und Notenbanker davor warnen, dass diese Kerninflation ziemlich hartnäckig bleiben dürfte, sollte man das durchaus zur Kenntnis nehmen.

Der Zinsmarkt ist wieder interessant

Laut den Aussagen der Notenbank-Chefs diesseits und jenseits des Atlantiks stehen dem Markt wohl noch 2-3 weitere Zinserhöhungen ins Haus, auch wenn diese wohl in sehr kleinen Schritten erfolgen dürften. Der Anleihemarkt preist bereits einen Zins-Richtungswechsel ein, was man an der inversen Zinsstruktur gut ablesen kann. Für kürzere Laufzeiten gibt es nämlich höheren Zinsen als für lange, was in der Vergangenheit im Übrigen auch ein verlässlicher Indikator für eine Rezession war.

Aus heutiger Sicht erscheint es klug zu sein, wenn man als Anleger im Bereich des Zinshochs in der zweiten Jahreshälfte festverzinsliche Wertpapiere kauft. Dann kommen nämlich zu den guten Zinszahlungen noch Kursgewinne hinzu, wenn die Notenbanken wieder beginnen die Zinsen zu senken, um die Wirtschaft anzukurbeln.

Edelmetalle, teuer oder billig?

Laut dem im Mai erschienenen „In-Gold-We-Trust-Report“ von Incrementum, eines der weltweit meistbeachteten Gold-Analysehäuser, liegt das Kursziel für Gold bis Ende des Jahres bei ca. 2.400 USD und für Mitte nächsten Jahres bei ca. 2.700 USD. Langfristig, und zwar bis zum Ende der Dekade im Jahr 2030, geht man sogar von Goldnotierungen von bis zu 4.800 USD aus.

Fazit

In einem ausgewogenen Portfolio sollte keine Anlageklasse fehlen, doch scheint eine strukturelle Änderung von Aktien in Richtung Anleihen und vor allem Edelmetallen für die zweite Jahreshälfte nicht die schlechteste Idee zu sein.

Ich wünsche Ihnen wie immer ein gutes Händchen bei Ihrer persönlichen Portfolio-Allokation!

Sollten Sie Hilfe bei der Auswahl der passenden Anlagen benötigen stehen wir Ihnen gerne zur Seite. Rufen Sie einfach an und vereinbaren einen Termin. Tel. 06631/8018440

 

 

 

 

Disclaimer: Der obige Marktkommentar gilt nicht als Finanzanalyse i.S.d. § 34 b WpHG und spiegelt lediglich die Meinung des Verfassers wieder. Insbesondere stellt der Marktkommentar weder eine Anlageberatung noch eine Aufforderung zum Erwerb oder zur Veräußerung von Finanzinstrumenten dar. Er dient ausschließlich zu Informationszwecken.

Anmerkung der Redaktion: Die Kolumne spiegelt nicht zwangsläufig die Meinung von Oberhesssen-Live wider. Der Verfasser und redaktionell Verantwortliche ist: Aurum Vermögensmanagement GmbH, Mario Eichenauer, Bürgermeister-Haas-Str. 5, 36304 Alsfeld

 

 



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